IPA Seminar auf Schloss Gimborn – Leben im Mittelalter

von Günter Rammel

Am Samstag, den 08.06.2013, fand von 10.00 bis 17.30 Uhr, im Park vom Schloss Gimborn die Veranstaltung mit dem vorstehenden Titel statt.

Bei fast durchgängigem Sonnenschein trafen sich insgesamt 11 Mädchen und Jungs im Alter zwischen von 9 bis 13 Jahren, die von 4 Mitgliedern des Kölner Geschichtsvereins „Terra Coloniensis 1200 nach Christus“ (www.terra-coloniensis.de) empfangen wurden. Dabei handelte es sich um einen Sozialpädagogen und drei hauptberufliche Lehrer. Um es direkt vorweg zu nehmen, alle anwesenden Eltern, Großväter und auch der Unterzeichner waren am Ende des Tages der Meinung, Lehrer mit einer derartig entspannten Art und solchem Engagement kann man sich für unsere Kinder nur wünschen.

Die Kinder lernten die Herstellung und Funktion von mittelalterlichen Spielen und bauten dabei die anfängliche Unsicherheit und Nervosität ab. Nach kurzer Zeit begannen dann auch die Vorbereitungen für das gemeinsame Mittagessen mit Aufgaben für alle Kinder. Dabei wurde nichts vorgegeben, sondern alles wurde im Kreis der Teilnehmer erarbeitet, es wurde alles kindgerecht erklärt, geholfen, getröstet und nochmals erklärt. Wer gesehen hat, wie konzentriert die Kinder dabei waren, der wusste, warum „Lehrer sein“ ein erfüllender Beruf sein kann.
Während die Fleischpastete gebacken wurde, konnten die Teilnehmer einen Eindruck gewinnen, was es beispielsweise mit einer frühmittelalterlichen Rüstung aus 30.0000 Kettengliedern auf sich hatte. Alle Kinder waren über das Gewicht der Rüstung erstaunt und merkten sofort, dass dies neben dem Schutzfaktur auch ein erheblicher Nachteil war, wie z.B. das eingeschränkte Sichtfeld eines Ritterhelmes. Es wurden Armbänder aus den Kettengliedern gefertigt, um den Herstellungsprozess zu erläutern, bunte Bänder geknüpft und einfache Täschchen genäht. Es gab Übungen zum Schwertkampf und immer wieder eingebaute Spielpausen, wenn die Aufmerksamkeit  mal nachgelassen hatte. 

Großes Interesse weckte das mittelalterliche Schreiben. Dabei begann die Unterweisung mit einer geschabten Ziegenhaut als Schreibmaterial, es ging dann weiter zur Herstellung der Federkiele und der selbstgemachten Tinte aus Galläpfeln und Eisensulfat.

Alle Kinder konnten als Erinnerungsstück die von ihnen selbstgeschaffenen „Kunstwerke“ mitnehmen (Kettengliederarmband, Freundschaftsbändchen, ein kleines Fläschchen mit selbst hergestellter Tinte, einen Federkiel und ein Stück Pergament mit dem eignen Namen).

Ein kurzweiliger Tag ging dann mit einem Gruppenfoto für die Kinder zu Ende und die Eltern und Großväter hatten entspannte Stunden rund um Schloss Gimborn verbracht.
Der strahlende, stolze Gesichtsausdruck der kleinen Filiz, als sie ihrem Großvater mit T

inte besudelten Händen den geschriebenen Vornamen zeigte, hat mir bestätigt, dass es richtig war, diese Veranstaltung zu organisieren. Baron von Fürstenberg zeigte sich sehr angetan von der Idee und freute sich sichtlich über diese Veranstaltung mit den Kindern in seinem Park. Frau Bischof war von den Zelten im Park und der damit verbundenen Atmosphäre so angetan, dass sie überlegte, die Zelte dort dauerhaft zu belassen.
Mein persönlicher Dank gilt den IPA Verbindungsstellen Rhein-Erft, Siegburg und Bonn, für die Werbung und Teilnahme und Frau Bischoff mit ihrem Team,  die diese Veranstaltung erst ermöglichte.